Hernienchirurgie
Allgemeines
Der Mensch hat in der Leiste einen Kanal, der durch die Bauchmuskulatur gebildet wird. Durch diesen Kanal läuft beim Mann der Samenstrang mit den begleitenden Blutgefässen, bei der Frau verläuft hier das Halteband der Gebärmutter.
Kommt es zu einer Schwächung der Bauchmuskulatur, erweitert sich der Kanal und es können Baucheingeweide von innen nach aussen hervortreten und als Vorwölbung tastbar und sogar sichtbar werden.
Ein Leistenbruch kann im Laufe der Zeit an Grösse zunehmen, Dies geschieht häufig bei Erhöhung des Bauchinnendrucks, wie zum Beispiel beim Husten, Niesen oder beim Pressen.
Der Leistenbruch tritt oberhalb des Leistenbandes aus, er kann beim Mann bis tief in den Hodensack reichen (sogenannter Hodenbruch).
Männer sind beim Leistenbruch weitaus deutlicher betroffen als Frauen. Das Geschlechtsverhältnis Mann zu Frau beträgt ungefähr 8:1. Dies ist durch die Hodenwanderung während der Embryonalzeit zu erklären. Der Hoden befindet sich zunächst im Bauchraum und durchwandert in dieser Zeit die Bauchdecke und hinterläßt eine sogenannte "Sollbruchstelle".
Zahlreiche Risikofaktoren können die Leistenbruchentstehung fördern. Hier sind besonders genetische Faktoren (Gibt es in der Familie bereits Bauchdeckenbrüche?) und das Rauchen (durch chronischen Hustenreiz entsteht nicht nur ein "Streß" für die Bauchdecke aber zusätzlich hat das Nikotin Einfluß auf das Kollagen) als Ursache zu nennen.
Leistenbruch
Beim Leistenbruch hat sich in den letzten 20 Jahren der Verschluss der Bruchlücke mit einem Kunststoffnetz als Standardverfahren etabliert. Da es verschiedene Arten von Leistenbrüchen gibt (große und kleine, mehr innen oder mehr außen liegende Brüche) gibt es auch verschiedene Kunststoffnetze (in unterschiedlichen Größen und unterschiedlichen Formen und aus unterschiedlichen Materialien). Der Chirurg entscheidet individuell, welches Netz bzw. welches OP-Verfahren für den jeweiligen Patienten am besten geeignet ist. Das nennt man eine maßgeschneiderte Versorgung ("taylored approach").
Die Leistenbruch-Versorgung mit Kunststoffnetzen hat gegenüber den herkömmlichen Nahtverfahren mehrere entscheidende Vorteile: nach der Operation relativ wenig Schmerzen (durch spannungsfreie OP-Technik), schnelle Rückkehr zur normalen körperlichen Belastung und eine deutlich reduziertes Risiko für die erneute Ausbildung eines Leistenbruches ("Rezidiv").
Nichtsdestotrotz kann es im Einzelfall auch nötig sein, auf ein OP-Verfahren ohne Kunststoffnetz zurückzugreifen (z.B. wenn es der ausdrückliche Wunsch des Patienten ist).
In jedem Fall profitieren die Patienten in der Chirurgischen Praxisklinik Steinfurt von der jahrelangen chirurgischen Erfahrung ihres Operateurs und den hohen Qualitätsstandards.
Nabelbruch